Nach dem großartigen Erfolg ihrer bisher vier Alben "Out Of Myself" (2003), "Second Life Syndrome" (2005), "Rapid Eye Movement" (2007) und zuletzt "Anno Domini High Definition" (2009) legen die polnischen New Artrocker Riverside eine umfangreiche 2DVD vor, die sich von selbst verkaufen wird. Riverside aus Warschau sind keine der guten Bands aus der großen Riege, sie gehören zur Spitze der Genre-prägenden Combos, die erstklassige Songs schreiben, die großen Wiedererkennungswert haben, eingängig und komplex zugleich sind, ungemein energisch eingespielt, ambiente, symphonische, melancholische, düstere, zarte und metallische, aggressive, druckvolle Argumente haben, aus dem klassischen Rock schöpfen und in der alternativen, Progmetal- wie Düsterszene Erfolge feiern, bekannt und verehrt sind.
"Reality Dream" ist die erste DVD der Warschauer Band, die sichtlich zu tun hat, so etwas wie Bühnenshow zu inszenieren. Dabei wird sie von exzellent rasanten Kamerafahrten, Bildverfremdungen und schnellen Schnitten erstklassig unterstützt. Die Jungs haben an ihren Instrumenten zu tun, posen nicht herum, und wissen allein durch ihre Musik und ihre düstere Präsenz auf der Bühne zu überzeugen. Die Köpfe im Publikum gehen mit, die Masse ist bewegt und bebt, nicht nur während schneidender Gitarrenwände, auch in den düsteren, ambienten und komplexen Passagen.
Die Technikcrew - Metal Mind Productions - hat wieder einmal erstklassige Arbeit geleistet, wenn die Band auch nicht im üblichen Theater aufgetreten ist, sondern am 17. Mai 2008 im polnischen ?ód? auf der Bühne stand. Der Sound ist wie das Bild hervorragend und außergewöhnlich gut, die Präsentation der Band, ihre Arbeit auf der Bühne, die Intonation der Songs und die Energie in der Band sind großartig und hinreißend. Die Show auf DVD1 ist 90 Minuten lang, die zweite DVD hat diverse Konzertmitschnitte drauf, 20 weitere Minuten der Show von DVD 1 in ?ód?, sodann als Bonus angegebene Konzertmitschnitte in unterschiedlicher, durchaus ansprechender bis guter Qualität, was Bild und Ton betrifft, aus Deutschland (Aschaffenburg 2007, Fulda 2008, Unna 2007), Kanada (Montreal 2008) und Holland (Baarlo 2006) - sowie eine ca. 15 Minuten umfassende, kommentarlose Banddokumentation von John Vis, zuletzt Fotogalerie. Die Band muss ihren Fans gewiss nicht mehr vorgestellt werden. Der kraftvolle, eigenständige Sound mit Einflüssen von Pink Floyd, Porcupine Tree, Opeth und weiteren artverwandten Bands befeuert sein Genre. Die inspirierte Band wird auch mit folgenden Alben für Überraschungen sorgen, so viel darf für sicher angenommen werden.
Solange ist die DVD ein netter, fetter Appetithappen für Augen und Ohren.